Prof. Dr. med. Wolf-Joachim Stelter

Ich bin 1942 geboren und seit Januar 2010 wieder als Konsiliarchirurg an der Seite des neuberufenen Chefarztes Professor Dr.Matthias Schwarzbach an die Chirurgische Klinik des Städtischen Klinikums Frankfurt-Höchst zurückgekehrt. Dort  war  ich zuvor von 1984 bis 2007 Chefarzt der Chirurgischen Klinik.

Danach bin ich seit Dezember 2007 als Konsiliarchirurg am Sankt Katharinen Hospital und gleichzeitig auch als chirurgischer Partner von Professor Dr. Horst Sievert in seinem CardioVasculären Centrum (CVC) Frankfurt tätig. Jetzt bin ich auf Aufforderung an meine frühere Wirkungsstätte zurückgekehrt und übe auf Wunsch des neuen Chefarztes Professor Matthias Schwarzbach eine Funktion als „Leiter des Gefäßzentrums“ aus. Daneben vertrete ich den neuen Chefarzt innerhalb der Chirurgischen Klinik in allen Aufgaben, die er mir stellt. Ich halte die Weiterbildungsermächtigung „Thoraxchirurgie“ im Klinikum Frankfurt-Höchst.

Am 12.04.2013 wurde ich zur Vertretung des ausgeschiedenen Medizinischen Geschäftsführers des Klinikums Frankfurt-Höchst zum Medizinischen Direktor ernannt.

Ich übe den Arztberuf in der 4. Generation aus. Hier eine Anmerkung zu meiner beruflichen Tätigkeit vorweg: In den letzten Jahren, besonders seit meiner Stellung als Konsiliarchirurg, wurde ich immer wieder erstaunt gefragt, ob ich denn nicht nur Privatpatienten behandele. Die Antwort: Wenn jemand mich um meine Hilfe bat und ich sie leisten konnte, hat mich niemals interessiert, wie derjenige versichert war. Ich hätte sicher, besonders wenn ich in jungen Jahren in USA geblieben und das mir wichtig gewesen wäre, viele Reichtümer anhäufen können; aber ich hatte immer mein zufriedenes Auskommen und wir konnten auch 3 Söhne gut erziehen. Der Privatpatient hat zweifellos gewisse Privilegien, das ist in Ordnung, aber meine Zuwendung und ärztliche Entscheidung kann man nicht kaufen. Ich freue mich über Erfolg der Behandlung und Dankbarkeit gegenüber dem, der meinem Patienten in Wahrheit geholfen hat und wenn ein Abglanz davon auf mich fällt, und da genügt ein Wort, eine Zeile, ein Blick -

Nach dem Abitur 1961 im Altsprachlichen Gymnasium der Augustinerschule in Friedberg/Hessen absolvierte ich das Medizinstudium in Gießen und Wien. 1968 erfolgte die Promotion nach einer experimentellen neurophysiologischen Arbeit im Kerckhoff-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Bad Nauheim unter Prof. Dr. Thauer und Privatdozent Dr. Klußmann. Die Weiterbildung begann ich 1969 in der Chirurgischen Universitätsklinik Köln-Lindenthal unter Prof. Dr. Dr.Heberer. Nach Arbeiten in der Abteilung für Experimentelle Chirurgie unter Prof. Dr. Isselhard über Nierenkonservierung und Ischämietoleranz des Herzens erhielt ich 1971 als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Ausbildung als Rotating Fellow in Cardiovascular Surgery am Baylor College of Medicine in Houston/Texas unter Prof. Michael E. DeBakey. Dort war ich an den spektakulären Entwicklungen der in Deutschland noch fast unbekannten Bypasschirurgie der Herzkranzgefäße beteiligt.

Am 8.7.1971 erhielt ich vom Governor of Texas die Urkunde als Honorary Texas Citizen.

Zum 1.4.1973 begleitete ich meinen Chef und Lehrer Prof. Heberer nach seiner Berufung auf den traditionsreichen Lehrstuhl für Chirurgie der Ludwig-Maximilians-Universität nach München.

1976 erhielt ich die Gebietsbezeichnung "Facharzt für Chirurgie", 1979 die Zusatzbezeichnung "Gefäßchirurgie", daneben besitze ich die Zusatzbezeichnung „Thoraxchirurgie“.

1979 beauftragte mich Prof. Heberer, im neu erbauten Klinikum München-Großhadern die Allgemeinchirurgie zu starten und im besonderen eine Thoraxchirurgie aufzubauen.

1980 wurde ich im Münchner Tumorzentrum zum Sprecher der interdisziplinären Projektgruppe "Bronchialkarzinom" gewählt. Seit 1982 war ich chirurgischer Konsiliararzt des Tumorzentrums für auswärtige Tumornachsorgekliniken (z.B. in Oberstaufen).

1979 wurde ich im Institut für Chirurgische Forschung unter Prof. Dr. K. Meßmer und dem Direktor Prof. Dr. Dr. W. Brendel nach experimentellen Arbeiten über die Organdurchblutung bei Hämodilution und während induzierter Hypotension zum Privatdozenten ernannt.

1981 wurde ich zum Professor auf Lebenszeit berufen, mit den Subspezialitäten Allgemein-, Thorax- und Gefäßchirurgie.

1982 wurde ich Stellvertreter von Herrn Prof. Heberer, und als sein Vertreter im Berufsgenossenschaftlichen Durchgangsarztverfahren anerkannt.

Am 1.9.1984 wurde ich als gewählter Chefarzt der Chirurgischen Klinik an die Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst versetzt.

1992 - 1994 war ich Präsident der M.E. DeBakey International Surgical Society und richtete 1992 sehr erfolgreich den internationalen Kongress in der Alten Oper in Frankfurt aus.

Während meiner Zeit in Köln und München galt mein besonderes Interesse immer der modernen Operativen Intensivmedizin, für die ich praktisch ohne Unterbrechung als Assistenz-, Stations- und schließlich als Oberarzt, und zuletzt als Chefarzt stets gerne Verantwortung übernahm.

Die Allgemeine- und Visceralchirurgie mit ihren vielfältigen Problemen, auch der endokrinen Organe, war immer die breite Basis meiner Tätigkeit! Sie ist die wahre Herausforderung unseres täglichen Chirurgenlebens! Daneben galt schwerpunktmäßig mein Interesse der Chirurgie der großen Schlagadern. So hatte ich z. B. vor meinem Umzug nach Frankfurt die europaweit größte persönliche Erfahrung mit der Reparatur von thorakalen Aortenzerreißungen nach schweren stumpfen Verletzungen.

Seit einem Gastaufenthalt 1975 bei Hermes Grillo im Bostoner Massachusetts General Hospital beschäftigte ich mich mit seiner ausgefeilten Technik der Trachearesektion, und gewann die größte persönliche Erfahrung hierzulande. Dabei wurde auch die Technik der Resektion und Diagnostik von Erkrankungen der Lunge, des Mediastinums und des Brustkorbs immer weiter verfeinert, und unsere wachsende Erfahrung erhielt überregionale Anerkennung.

Nach ersten Vorbereitungen 1989 führte ich in Frankfurt-Höchst 1990 gegen viele Widerstände die laparoskopischen Operationen und damit das Konzept der Minimal-Invasiven Chirurgie ein. Damit standen wir an dritter Stelle in Deutschland hinter Köln und Linnich.  Wir starteten 1990 die erste prospektive Studie zur Laparoskopischen Cholecystektomie ohne Kontraindikation, d.h. "ohne Wenn und Aber" weltweit.

Im August 1994 starteten wir mit der ersten erfolgreichen transfemoral plazierten endovaskulären modularen Bifurkations-Stentprothese zur Behandlung eines Bauchaortenaneurysma eine neue atemberaubende Entwicklung innerhalb der Gefäßchirurgie. Zur Konstruktion dieser Prothese „Stentor“ gaben wir mit der Idee des modularen Aufbaus den entscheidenden Impuls und sehen heute mit Stolz auf unsere weltweit größte persönliche Erfahrung mit dieser Technik.stelter2.jpg (60139 Byte)

Mit dem 31.07.2007 schied ich zunächst aus dem aktiven Dienst in den Städtischen Kliniken Frankfurt -Höchst aus.

Gerne nahm ich ein Angebot aus dem Sankt Katharinen Krankenhaus in Frankfurt an und übte dort seit Dezember 2007 eine Tätigkeit als Konsilar-Chirurg zum einen für den chirurgisch-stationären Bereich und zugleich für das CardioVasculäre Centrum (CVC) aus. Hier konnte ich meine über Jahrzehnte gesammelten chirurgischen Erfahrungen weiterhin wirkungsvoll einsetzen. Es verband mich schnell eine vertrauensvolle und höchst befriedigende Zusammenarbeit mit dem international bekannten Kardiologen und Angiologen Professor Dr. Horst Sievert, die bis heute besteht.

 

Familie:

Ich bin seit 1974 mit Barbara von Vietinghoff-Scheel verheiratet, wir haben drei Söhne, drei sehr liebenswerte Schwiegertöchter und fünf Enkel. 

Ich bin Mitglied:

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, M.E. DeBakey International Surgical Society, Bayrische Chirurgenvereinigung, Mittelrheinische Chirurgenvereinigung, Rhein-Main-Arbeitsgemeinschaft für Gastroenterologie, Hessische Krebsgesellschaft, Arbeitsgemeinschaft für Intensivmedizin der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Deutsche Gesellschaft für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie, 1994 - 97 Editional Board d. JAMA (Journal American Medical Association).

Akademische Gesellschaft "Das Kloster" in Gießen, Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Evangelischen Kirchengemeinde in Bad Soden, Rotary Club Bad Soden-Königstein, Städel’scher-Kunstverein. Bürgerverein Alt Höchst, Bürgerverein "Wir für Bad Soden", Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, ADAC.

Hobbys:

Kein Sport!

Den "Flugsport" habe ich 1984 wegen Mangel an Zeit und zu vieler Vorschriften aufgegeben. 15 Jahre lang nahm ich mit einem Studienfreund an einer Segelregatta in der Adria (500 Meilen, nur 2 Personen an Bord "Cinque-Cento-per-due"), teil.

Ich bin engagiert in meiner Gemeinde tätig. Wenn ich Zeit habe, gehe ich auf den Altkönig spazieren oder fahre auch mal mit meinem prächtigen Motorrad durch die Klinik oder unser schönes Land.

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31.07.2007: auf der Fahrt von der Abschiedsveranstaltung aus der Cafeteria des Klinikums in den (vorläufigen) Ruhestand. Verabschiedet vom langjährigen Oberarzt und Freund Dr. med. Peter Ziegler